Nach acht (!) verlorenen Thüringenliga-Punktspielen gegen die traditionsreiche BSG Wismut, gelang unseren Jungs endlich mal wieder ein Sieg im Duell mit Gera und damit der dritte Heimdreier in Folge. Der zwischenzeitliche Ausgleich konnte zum Glück rechtzeitig gerade gebügelt werden, denn eine Punkteteilung wäre nach dem Spielverlauf ziemlich ernüchternd gewesen.
Das Spiel ging bei nasskaltem Schmuddelwetter vor einer ziemlichen Geisterkulisse los, dann trudelten doch noch ein paar Fans ein. Und diese sahen eine energische Preußen-Elf, bei der Abwehrchef Dolzer, Fischer, Harnisch, Johannes und Engel ersetzt werden mussten, und eine passive Gästetruppe. Schon nach zehn Minuten konnten unsere Jungs jubeln, als Aliyev die Kugel im Strafraum behauptete und uneigennützig auf Schleip querlegte, der sich die Chance nicht entgehen ließ. Und bis zur Pause hätte unser Neuner bei drei richtig dicken Möglichkeiten erhöhen können. Auch die beiden Schüsse von Schack waren kreuzgefährlich. Nach einer halben Stunde erwachten aber die Gäste und Meißner musste in höchster Not klären. Sovagos Schuss ging ebenso knapp vorbei. Trotzdem wirkten unsere Preußen deutlich überlegen und konnten sich in der zweiten Halbzeit im Prinzip nur selbst schlagen.
Schleip hätte mit einem scharfen Drehschuss beinahe direkt erneut getroffen, doch Geras Haase bekam im letzten Moment die Finger dran. Plötzlich machte die Wismut aus dem Nichts den Ausgleich. Meißner, der ansonsten ein starkes Spiel machte, mähte unnötig am Strafraumeck seinen Gegenspieler ohne Grund weg. Der gute hessische Unparteiische Florian Carls musste Mitleid haben und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Kiessling ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verlud Patzer in die andere Ecke. Zum Glück konnten unsere Jungs diesen einzigen Blackout im Spiel schnell korrigieren, als Schack einen weiten Freistoß auf die Grundlinie brachte und Fernschild das Leder in die Mitte legte. Schleip wartete bis zur richtigen Schussposition und schob den Ball flach zum 2:1 ein. Ein zweites oder gar drittes Tor vor dem Ausgleich hätte einige Nerven gespart, aber unsere Mannschaft macht es scheinbar gern mal spannend. Zehn Minuten vor dem Ende fiel aber die Vorentscheidung. Schacks Ecke kam auf den ersten Pfosten und Weißenborn brauchte nur den Kopf hinhalten. Beinahe wäre ihm ein zweiter Kopfballtreffer gelungen, genauso wie seinem Kompagnon Linz in der ersten Halbzeit und Harbauer kurz vor Schluss. Der Heimsieg ging nach dem deutlichen Chancenplus mehr als in Ordnung, was auch die 15 tiefenentspannten Wismut-Fans anerkannten, die sich fast schon in Galgenhumor übten.
Dass sie unseren Trainer-Praktikanten Marcus Dörfer aus „alter Verbundenheit“ nach dem Spiel ein paar „nette“ Worte rüberschickten, war sicherlich überflüssig. Den hessischen Unparteiischen und seine Assistenten ließen sie aber in Ruhe, denn das Schiedsrichtertrio lieferte eine tadellose Leistung ab. Nächste Woche geht es zum Tabellennachbarn nach Schleiz, wo unser Team den verdienten 7. Platz mindestens verteidigen möchte.
Tore: 1:0 Schleip (10.), 1:1 Kießling (65./Foulelfmeter), 2:1 Schleip (68.), 3:1 Weißenborn (81.)
Zuschauer: 150
Preußen: Patzer, Linz, Meißner, Noak, Rösener, Aliyev (72. Harbauer), Pawlak, Fernschild, Schack, Weißenborn (89. Schaffel), Schleip (87. Seifert)
weiter im Kader: Gath