In Schleiz gab es zuletzt wenig zu holen für die Preußen. Man begegnete sich diesmal als Tabellennachbarn bei guten äußeren Bedingungen. Unserer Mannschaft fehlten weiterhin einige Jungs (Harnisch, Meißner, Johannes, Seifert, Schaffel, Gulov), aber man war frohen Mutes, gegen die Fritzsch-Schützlinge zu punkten. Halbzeit Eins ist relativ schnell erzählt. Schleiz zog sich bei Preußen-Ballbesitz weit zurück, verzichtete auf aktives Pressing und wollte in keinen Konter laufen. Unsere Mannschaft tat sich schwer den Riegel zu knacken und mit langen Bällen gab es wenig Erfolg. Auch die Gastgeber ohne Offensivaktionen, holten sich in den ersten zwanzig Minuten dreimal Gelb ab und man spürte wie immer die Leidenschaft und die Aggressivität in den unmittelbaren Zweikämpfen. Es segelten zwar einige Ecken in die Patzer-Box, bis auf einen Kopfball von Hoyer, der knapp drüber ging, verpufften diese aber. Es war ein Abnutzungskampf, Chancen kamen eher zufällig zustande. Schleip per Fallrückzieher vorbei und Linz, der nach einem Abstimmungsfehler allein vor Keeper Groh einen Tick zu lange wartete, hätten für Preußen durchaus auch die Führung bringen können. So ging es ohne große Aufreger torlos in die Kabine.
Es blieb bei einem Spiel auf Augenhöhe. Man hatte das Gefühl, wer den ersten Fehler macht, wird dieses Spiel wohl verlieren. Leider ahndete Schiedsrichter Keith einen Kopfstoß des völlig übermotivierten Sa gegen Rösener nur mit Gelb. Das hätte dem Spiel einen anderen Verlauf geben können. Kurz darauf nahm Pohl einen Kontakt von Aliyev im Strafraum an, der Torjäger verwandelte den Strafstoß selbst und sicher zur Führung. Und Schleiz holte zum Doppelschlag aus. Wiederum Pohl zog in den Sechzehner, flankte auf Dorn, der Ableger auf Langer und dessen Abschluss bekam Patzer unter dem Körper nicht zu fassen. 2:0 und die Gastgeber nun mit deutlicher Überlegenheit. Obsiannikov hatte zweimal den nächsten Treffer auf dem Fuß. Preußen bäumte sich nochmal auf, Dolzer und Schack versuchten es, zielten aber zu hoch. Der emotionale Killer für die Gastgeber kam mit der schweren Verletzung von Ichiguchi. Erst drei Minuten auf dem Feld ging er in den Pressschlag mit Engel und es sah nicht gut aus. Hoffen dürfen wir trotzdem darauf, dass die Verletzung nicht ganz so schwer ist und wünschen dem Japaner von hier aus alles Gute. Noch einen Aufreger gab es, Preußen-Keeper Patzer ging in der Nachspielzeit außerhalb des Sechzehners ins Dribbling gegen Pohl, verlor den Ball und foulte den Schleizer Torjäger. Er schoss zwar den Ball ins verwaiste Tor, doch Schiedsrichter Keith hatte kurz zuvor abgepfiffen und gab Rot. Bei der Vorteilsauslegung wäre ihm der Platzverweis erspart geblieben. Den direkt folgenden Freistoß versenkte Langer zum 3:0. Am Ende eine verdiente Niederlage, aus der unsere Mannschaft die richtigen Lehren für das wichtige nächste Heimspiel gegen Büßleben ziehen muss.
Tore: 1:0 Pohl (57./Foulstrafstoß), 2:0 Langer (60.), 3:0 Langer (90.+6)
Zuschauer: 190
Preußen: Patzer, Rösener (66. Harbauer), Dolzer, Noak, Linz, Pawlak (90.+6 Gath), Fernschild (76. Engel), Schack, Aliyev (70. Fischer), Weißenborn, Schleip