Desaster gegen Schweina - 4:7 gegen Tabellenschlusslicht

von Markus Fromm

Im Heimspiel gegen den Tabellenletzten erlebte unser Team ein Debakel und ließ sich vom Schlusslicht aus Schweina unglaubliche sieben Gegentreffer einschenken. Eigentlich ging die Partie nach der emotionalen Gedenkzeremonie für Heiko Stude relativ erfrischend los. Engel feuerte zwei gefährliche Schüsse ab und nach 20 Minuten fiel das 1:0. Der Freistoß von Engel kam butterweich auf die Grundlinie, der Keeper ging zu zögerlich hin und bekam den Ball durch die Hosenträger. Gulov hatte freie Bahn und musste das Leder nur noch über die Linie drücken. Doch die Freude währte nicht lange, denn nun kamen die Gäste plötzlich in den Vorwärtsgang und spazierten durch unsere Hintermannschaft. Ohne Gegenwehr nutzte Kallenbach den Abstauber zum Ausgleich. Das wäre ja im Prinzip nicht schlimm gewesen, wenn unser Team anschließend seine Chancen genutzt hätte. Mönchgesang schoss aus zentraler Position zu zentral auf den Keeper und Gulovs Abschluss landete nur am Innenpfosten. Auch Engels Kopfball aus 20 Metern wurde gerade so zur Ecke gelenkt. Stattdessen kam Schweina erneut in den Angriff und ging überraschend in Führung. Heller köpfte ungestört einen Eckball in die Maschen. Und es kam knüppeldick für unsere Preußen. Einen Flachschuss vom Sechzehnereck versenkte Meinhardt in der langen Ecke und beim 4:1 ließ unsere Abwehr in der Mitte Pfaff völlig allein, welcher nur noch den Kopf hinhalten brauchte. Was für eine Vorführung und Demütigung für unsere Elf. Diese ersetzte nach der Halbzeit im Tor Hartmann durch Gath und beorderte Harnisch in den Sturm.

 

Dies machte sich sogleich bemerkbar, denn unser 24er erzielte aus Nahdistanz direkt das 2:4, ein echtes Aufbäumen oder gar eine Aufholjagd deutete sich aber nicht an. Im Gegenteil, denn Schweina hätte bei einem Innenpfostentreffer erhöhen können, auch der scharfe Freistoß von Schellenberg blieb erfolglos. Stattdessen setzten die Gäste auf das bewährte Muster. Ecke, Kopfball Heller – Tor und somit beim 5:2 die Kopie des 2:1. Auch wenn im Fußball eigentlich alles passieren kann, aber dieses desaströse Szenario hatte sich niemand auch nur annährend vorgestellt. Demzufolge verließen einige Fans das Stadion frühzeitig. Als dann Pfaff mit einem Flachschuss auch noch das halbe Dutzend voll machte, war das Entsetzen endgültig groß. Zwar betrieben Noak und Prager noch einigermaßen Ergebniskosmetik, aber in der Nachspielzeit klingelte es nochmal zum Siebten, weil man alles nach vorn warf. Ein unfassbarer Auftritt unserer Jungs, der rational nicht zu erklären ist. Zwar folgte nach dem Schlusspfiff gleich der Versuch einer Analyse, aber das wird wohl noch mindestens die kommende Woche brauchen. Die Statistiker kramten sogleich mal in den Annalen, 7 oder mehr Gegentore in einem Heimspiel gab es zuletzt 1994 beim 0:8 gegen den SSV Erfurt Nord in der Bezirksliga. Immerhin pegelten sich die Ergebnisse der Mitbewerber um den Klassenerhalt einigermaßen vorteilhaft ein, aber nach wie vor sind es nur fünf Punkte Vorsprung vor dem imaginären Strich und es geht bekanntlich noch gegen zwei Spitzenteams der Liga.

 

Tore: 1:0 Gulov (21.), 1:1 Kallenbach (23.), 1:2 Heller (35.), 1:3 Meinhardt (37.), 1:4 Pfaff (40.), 2:4 Harnisch (48.), 2:5 Heller (69.), 2:6 Pfaff (85.), 3:6 Noak (85.), 4:6 Prager (86.), 4:7 Schellenberg (90.+5)

 

Zuschauer: 88

 

Preußen: Hartmann (46. Gath), Linz, Meißner (76. Reinhold), Harnisch, Rösener (75. Yoro), Dolzer, Engel (82. Prager), Pawlak, Gulov (60. Harbauer), Mönchgesang, Noak

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