Pokal-Krimi in Ohrdruf bringt das frühe Aus – 9:8-Niederlage im Elfmeterschießen beim FSV Ohratal

von Markus Fromm

Wie vor sechs Jahren endete das Pokalduell in Ohrdruf mit 9:8 nach einem verrückten Spiel und einem zähen Elfmeterschießen – dieses Mal jedoch mit einer Niederlage zum Leidwesen unserer Mannschaft, welche sich erst in der letzten Sekunde in die Verlängerung gerettet hatte.

Schon in der ersten Spielminute zeigte sich unser Coach gar nicht zufrieden mit der Zuordnung, der  Gastgeber kombinierte sich munter in den Strafraum durch und hatte gleich den ersten Abschluss. Das Team aus der Landesklasse suchte weiterhin sein Glück in der Offensive und war dabei öfters technisch beschlagener und in den Zweikämpfen entschlossener, als unsere Mannschaft.

Nach einer halben Stunde drehten unsere Preußen aber auf und hatten durch Fischer eine schöne Möglichkeit mit einem Schuss auf den Winkel, doch Ohratals Keeper Böhm streckte sich und kratzte das Ding raus. Wenig später war er jedoch machtlos, als ein Freistoß von Schack butterweich in den Strafraum segelte und Meißner den Ball aus Nahdistanz mit dem Kopf versenken konnte.

Leider konnten unsere Jungs die Führung nicht mit in die Halbzeit nehmen. Ohratal machte es kurz vor der Pause nochmal schnell und schnibbelte die Kugel in den Strafraum. Leicht abseitsverdächtig kam das Leder zu Kehl, der den Ball unter Patzer hindurch in die Maschen schob.

Also nahm unser Team nach dem Seitenwechsel einen erneuten Versuch, die Führung zu erzielen und das klappte mit einem weiten Freistoß von Schack, der die Kugel aus 35 Metern von der Seitenlinie in den Strafraum brachte. Im Getümmel hatte wohl Aliyev noch den Fuß dran und der Aufsetzer schlug in der langen Ecke ein.

Die erneute Führung hatte aber auch nicht lange Bestand, denn Schiedsrichter Götze entschied nach einem beherzten Einsteigen von Pawlak auf Strafstoß. Er klärte den Ball zwar ins Aus, räumte den Gegenspieler aber leider mit ab und so trat Beese vom Elfmeterpunkt an. Patzi hatte zwar die Finger dran, konnte das 2:2 aber nicht verhindern.

Und es kam noch schlimmer. Unsere Elf verlor im Vorwärtsgang den Ball, Ohratal spielte gleich steil auf Nagel, der einen Schlenker machte und den Schlenzer im Tor versenkte. Doch unsere Preußen gaben nicht auf und wurden von den gut und gerne 70 Preußen-Fans plus 20 Freunden von Lok Gotha unterstützt und nach vorn getrieben.

Schließlich gelang mit der letzten Aktion doch noch der Ausgleich. Zunächst musste aber Linz gleich mehrfach den Ball vor dem leeren Tor retten, als Patzer bereits mit aufgerückt war. Beim letzten Angriff gab es noch einen Freistoß aus 20 Metern zentral vor dem Tor und diesen versenkte Schacki gegen seinen Ex-Klub im Netz.

Somit gab es noch 30 Minuten Nachschlag, die Uhr zeigte nun bereits kurz nach 19 Uhr an und die Kraftreserven schienen zu schwinden. Eine Doppelchance von Weißenborn und Schleip brachte nichts ein, dafür trafen die Beiden im Elfmeterschießen gleich als erstes und unser Torhüter fischte Ohratals ersten Elfer raus.

Unser Team schien also mit einem blauen Auge davon zu kommen, doch dann jagte Harbauer den Ball über das Tor und letzten Endes war Noak der Unglücksrabe, welcher flach auf die rechte Ecke zielte und der Ohrdrufer Keeper genau dorthin hechtete. Kollektive Ernüchterung folgte bei unserer Truppe, während die Hausherren den unerwarteten Erfolg natürlich entsprechend feierten.

Für die Moral war diese Niederlage leider wenig förderlich für die kommenden Aufgaben. Das frühe Ausscheiden ist zwar kein Weltuntergang, es hatten sich jedoch alle eine Trotzreaktion nach der ersten Niederlage in der Thüringenliga vorgestellt. Der kommende Gegner verlor ebenfalls seine Auftaktpartie und das Pokalspiel in Greiz, von daher zählt es nächstes Wochenende für beide Kontrahenten in Gera-Westvororte.

Tore: 0:1 Meißner (33.), 1:1 Kehl (45.+1), 1:2 Aliyev (58.), 2:2 Beese (Foulelfmeter/70.), 3:2 Nagel (82.), 3:3 Schack (90.+5)

Zuschauer: 250

Preußen: Patzer, Meißner, Johannes (106. Biniok), Schack, Linz, Pawlak, Aliyev (67. Fernschild), Rösener (84. Harbauer), Fischer (75. Noak), Weißenborn, Schleip

weiter im Kader: Gath

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