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Von Gottern über Mühlhausen nach Bad Langensalza

30.07.2014 von Sven Harnisch

Mit Sandro Euchler (20, Mittelfeld) stellte sich im dritten Sommer-Interview der jüngste Gesprächspartner unseren Fragen. Der Dauerbrenner der Vorbereitung war im letzten Jahr Stammspieler in der Verbandsliga und freut sich nicht nur auf das Pokal-Derby, sondern vor allem auf seine neuen Kollegen.

 

Sandro, zu Beginn eine Frage die natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist. Was ist in Bad Langensalza schöner als in Mühlhausen?

 

Neben dem vorhandenen Kunstrasen sind es die kürzeren Trainingswege und natürlich der Teamgeist dieser Mannschaft. Ich wurde sofort gut integriert, bin sehr freundlich aufgenommen wurden. Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft hier enger zusammen steht. Nach dem Training wird auch noch etwas zusammen unternommen. Die  Mischung aus familiären Umfeld und hohem fußballerischen Niveau passt einfach.

Ein Wechsel von Mühlhausen nach Bad Langensalza (oder anders herum) sorgt natürlich immer für Aufsehen. Neben Robert Walter und Robert Scholz bist du einer von drei Spielern dieses Teams, die diesen Schritt gegangen sind. Warum hast du dich Preußen angeschlossen?

 

Die Entscheidung ist mir nicht schwer gefallen. Ich als junger Spieler möchte mich immer weiterentwickeln und als bekannt wurde, dass Heiko Nowak sein Traineramt in Mühlhausen beendet, stand auch für mich fest, dass ich den Verein verlassen würde. Ein weiterer Grund sind natürlich auch die kürzeren Trainingswege. Da ich ein duales Studium absolviere, muss ich jede Woche entweder von Erfurt oder Altengottern pendeln, da liegt Bad Langensalza einfach ideal. Dann haben mich die Gespräche mit der sportlichen Leitung des FSV Preußen natürlich auch überzeugt. Aber zu kurios finde ich den Wechsel gar nicht. Ich bin ja kein Ur-Unioner, sondern eher ein Gotterscher. Einige Spieler kannte ich schon im Vorfeld und so fiel die Wahl letzten Endes auf Preußen.

 

Als Gotterscher warst du auch beim SV Altengottern aktiv. Wann hast du mit dem Fußball spielen angefangen und wohin führte dich seitdem dein Weg?

 

Begonnen habe ich in der F-Jugend in Altengottern, wo ich 10 Jahre lange spielte, bis ich in der B-Jugend zu Union Mühlhausen wechselte. Im zweiten Jahr A-Jugend war ich dann mit Gastspielgenehmigung für Altengottern im Männerbereich und gleichzeitig für Union in der A-Jugend aktiv. Im Nachhinein war es ein falscher Schritt, da ich meine Jugendzeit sicher hätte besser genießen können. Aber das weiß man im Voraus natürlich nicht. Die letzten beiden Spielzeiten verbrachte ich dann mit Mühlhausen in der Verbandsliga und möchte nun auch mal über längere Zeit bei einem Verein bleiben.

 

Nach dem Spiel gegen Martinroda ist jetzt die schönste Zeit der Saison, die Vorbereitung, geschafft. Wie schätzt du die letzten Wochen ein?

 

Ich finde es zunächst Klasse, dass der gesamte Kader immer mitgezogen hat und jeder an seine Grenzen ging. Der Trainer hat die Vorbereitung, mit längeren Laufeinheiten zu Beginn und Übungen für die Spritzigkeiten zum Schluss, gut aufgebaut. Außerdem waren die Passformen im Training maßgeschneidert auf unser neues Spielsystem.

 

Ihr habt nun 7 Testspiele absolviert, 6 wurden gewonnen, davon 2 gegen Verbandsligisten. Zudem war Preußen in den meisten Spielen spielbestimmend. Was sagen uns die guten Ergebnisse der Vorbereitung?

 

Dank der „leichteren Gegner“ in den ersten Spielen konnte sich die Mannschaft gut finden. Jedoch haben gerade diese Ergebnisse keine Aussagekraft. Die Siege gegen die Verbandsligisten unterstreichen schon die Klasse der Mannschaft, die dank der sportlichen Leitung gut und breit aufgestellt ist. Jedoch ist es entscheidend, dass wir in den Punktspielen gewinnen.

 

Du hast das neue Spielsystem schon angesprochen. Trainer Lars Harnisch hat das 3-5-2 eingeführt und möchte damit offensiver spielen lassen. Wie Gabor Uslar im letzten Interview vermutete, erwarten uns in der Landesklasse vermutlich Gegner die tief stehen. Ist es nicht gefährlich mit nur 3 Verteidigern gegen Mannschaften zu agieren, die auf Konter lauern?

 

(lacht) Ich denke trotz, dass sich die Gegner auf uns einstellen könnten, ist die neue Strategie die richtige. Wir haben einen großen Offensivdrang, was uns im 3-5-2 sicher entgegen kommt. Außerdem sind wir in der Rückwärtsbewegung sehr diszipliniert, sodass entstehende Lücken schnell geschlossen werden. Trotzdem bleiben wir variabel, da wir auch das 4-4-2 nicht verlernt haben und gut beherrschen. Ich denke aber nicht, dass sich die Gegner in den ersten Spielen gegen uns hinten rein stellen. Siemerode schätze ich auch als spielerisch starkes Team ein, Bad Tennstedt wird im Derby kämpferisch voll dagegen halten. Aber auch wenn sich andere Teams auf uns einstellen, werden  wir Geduld beweisen. Denn wir haben ganz einfach die Klasse irgendwann die Lücke zu finden.

 

Beleuchten wir dich als Spielertyp etwas. Wie schätzt du deine Leistungen bisher ein? Wo siehst du dich in diesem System. Was sind deine Stärken?

 

Ich spiele am liebsten auf der 6, fühle mich aber auch auf den außen wohl. Mit meinen bisherigen Leistungen bin ich noch nicht ganz zufrieden und möchte mich noch steigern. Zwar freut es mich, dass ich meine 2 Einstands-Tore erzielen konnte, doch ich möchte mich immer weiter verbessern und lasse mir auch gern etwas sagen. Als Stärken sehe ich mein Passspiel im Mannschaftsverbund, meine Schnelligkeit und meine Robustheit. Außerdem versuche ich immer so intelligent wie möglich zu spielen und schieße gern aus der zweiten Reihe. Für ein gutes Spiel brauche ich immer Selbstvertrauen, weshalb es mir auch wichtig ist, dass Trainer und Mannschaft hinter mir stehen.

 

 Für viele seid ihr der Favorit auf den Staffelsieg. Wie schätzt du eure Chancen ein? Was sind deine Ziele für diese Saison?

 

Es hängt sicher vieles von einem guten Start ab. Mit Christian Hatzky haben wir einen schweren Abgang zu kompensieren. Zudem müssen wir neuen Spieler uns integrieren, alles muss sich erst einmal finden. Ich denke der Aufstieg wird kein Selbstläufer. In dieser Saison habe ich als Ziel Platz 1-3, würde jedoch am liebsten sofort aufsteigen. Mittelfristig kann das Ziel allerdings nur Aufstieg lauten. Ich schätze Siemerode, die sich gut verstärkt haben, als einen Mitkonkurrenten ein. Zudem werden die Derbys und Nachbarschaftsduelle ein hartes Stück Arbeit. Den Rest der Landesklasse kann ich schlecht einschätzen, da ich in dieser Liga bisher noch nicht gespielt habe.

 

An einem besonderen Spiel kommen wir in diesem Interview sicher nicht vorbei – das Pokalderby gegen Union. Der Trainer legte im Interview mit der Lokalpresse den Fokus eher auf die Liga. Mit welchen Gefühlen blickst du auf das Spiel gegen deinen alten Verein?

 

Die Liga ist enorm wichtig, aber es ist klar, dass dieses Spiel für mich ein besonderes ist. Ich freue mich schon auf das Wiedersehen mit einigen alten Kollegen und möchte natürlich beweisen, dass es der richtige Schritt war zu Preußen zu wechseln.

 

Du hast ja bereits einige Derbys in der Jugend, damals noch gegen Preußen, gespielt. Wie verliefen diese Spiele im Nachwuchsbereich?

 

Auch in der Jugend ging es in den Spielen zwischen Preußen und Union heiß her, vor allem wenn man auf dem Platz in Merxleben antreten musste. Union war meistens talentierter, während Preußen über den Kampf kam. Ich glaube wir konnten mehr Spiele zu unseren Gunsten entscheiden, aber auch Preußen ging ein paar Mal als Sieger vom Platz. Knapp war es jedenfalls immer.

 

Du hast drei Wünsche offen. Suche dir je eine Eigenschaft deiner drei Lieblingsspieler, die du gern für dich hättest.

 

Die Leichtigkeit von Thiago Alcantara.

Die Übersicht von Bastian Schweinsteiger.

Die Schussgenauigkeit von Toni Kroos.

 

Was bleibt noch zu sagen?

 

Ich freue mich auf eine heiße Saison mit neuen Spielern, vielen Siegen, einen hoffentlich guten Start und zahlreiche Zuschauer, egal ob neu oder alt! :-)

 

Vielen Dank für deine Antworten. Wir wünschen dir nur das Beste im neuen Verein und natürlich ein erfolgreiches Spiel gegen den alten Verein.

 

 

Das Gespräch führte Sven Harnisch

 

 

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