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Schwer zu verdauen - 2:3 gegen Top-Favorit Wismut Gera mit emotionalem Geschmäckle

05.08.2023 von Markus Fromm

Als alle ein wenig durchgeatmet hatten und die Emotionen runter waren, blickten alle Beteiligten auf ein Fußballspiel, dass zwei Mannschaften auf absoluter Augenhöhe sahen und jeder seine Momente hatte. Und doch gab es die eine Szene, die alle in Aufruhr brachte und die letztendlich das Match zugunsten der Wismut entscheiden sollte. Beginnen wir aber am Anfang. Trainer Thomas Wirth brachte gleich vier Neue in die Startelf und sie startete mit viel Engagement. Die erste Ecke nach drei Minuten setzte Kliem mit viel Effet über Keeper Seefeld ins lange Eck (3.). Der perfekte Start, aber Wismut wurde daraufhin richtig wütend, in Minute 8 und 9 musste man die Luft anhalten, als Nahr und Kießling dicke Chancen ausließen. Die darauffolgende Ecke nahm dann Floßmann mit dem Kopf knallhart zum Ausgleich (17.). Ein Geschenk von Haupt und Seefeld nutzte Fiß kurz darauf zur erneuten Führung, als er ein Abstimmungsproblem zwischen Innenverteidiger und Torhüter eiskalt einschob (17.) und Preußen wieder 2:1 in Vorderhand brachte. In der Folge war Wismut zwar bemüht, aber große Chancen erspielte man sich nicht. So war es wieder eine Ecke, Nahr auf Kießling - 2:2. Die Standards waren kreuzgefährlich und schwer zu verteidigen. Doch wiederum unsere Manschaft hatte die dicke Chance zur dritten Führung. Wiesner wurde von Kliem geschickt, sein Heber über Seefeld mit dem Außenrist ging knapp vorbei (42.). Eine wilde erste Hälfte ging vorüber.
 
Eigentlich konnte es so nicht weitergehen. Und so war es auch. Beide Mannschaften ließen nun nicht mehr viel zu, es war ein defensiver Abnutzungskampf. Die Szene, über die dann alle 170 Besucher, Trainer, Spieler und auch Schiedsrichter Drößler diskutierten, war aus Preußen-Sicht extrem bitter. Wiesner geht auf Außen ab, bleibt im Rasen hängen und muss in der Folge verletzt ausgewechselt werden. Die Wismut geht in den Konter, Sovago am langen Pfosten haut die Kugel zeitversetzt ins Netz. Einige Wismut-Spieler plädierten darauf, den Ball ins Aus zu spielen, die Preußen sowieso. Nach dem Tor ist Preußen-Trainer Wirth nicht zu halten, sieht Gelb und kann sich kaum beruhigen. Im letzten Spiel in Gera hatte Martin Fiß nach Befragen des Schiedsrichters diesem mitgeteilt, dass er nicht elfmeterreif gefoult worden war, nun umgekehrt nur Schulterzucken und ein hämisches Grinsen auf Wismut-Seite. Das war hart und in der Folge versuchte es die Preußen-Elf, irgendwie ins Spiel zurückzukommen. Mit Meißner und Harnisch mussten beide Innenverteidiger vom Platz, mit Voigtritter und Rösener kamen zwei weitere Offensive. Preußen warf alles nach vorn, die Wismut igelte sich insbesondere nach der Ampelkarte gegen Floßmann im eigenen Sechzehner ein. Rösener scheiterte frei an Seefeld, Sierras Knaller ging kurz vor dem Ende um Zentimeter daneben. Mehr ließ die gute Wismut-Defensive nicht zu. Acht Minuten Nachspielzeit, doch es sollte nicht sein.
 
Die Köpfe bei den Preußen gingen nach Abpfiff runter. Sie machten insgesamt ein gutes Spiel. Schiedsrichter Drößler, den einige Preußen-Zuschauer zu Unrecht kritisierten, nahm es gelassen. Wismut-Präsident Weiß stellte sich nach dem Spiel der Diskussion, er hätte sich gewünscht, dass seine Mannschaft anders reagiert hätte in besagter Szene. Fairplay sieht anders aus und ein Spiel letztlich so zu gewinnen, das ist leider auch Fußball. Diese Kröte muss man nun schlucken, es wartet am nächsten Samstag die nächste schwere Aufgabe im Pokal gegen Wacker Nordhausen. Am Ende meinte Thomas Wirth: "Ich impfe meinen Jungs immer Fairness ein, wenn man dann auf der Gegenseite so ein Verhalten an den Tag legt, bei Spielern und beim Trainer der Gäste, dann ist man fassungslos und wütend. Die Wismut hat bei mir heute jeden Kredit verspielt, weiter möchte ich mich dazu nicht äußern." 
 
Tore: 1:0 Kliem (3.), 1:1 Floßmann (10.), 2:1 Fiß (17.), 2:2 Kießling (36.), 2:3 Sovago (57.)
 
Preußen: Patzer, Engel (80. Ortlepp), Harnisch (65. Schuhmacher), Scheer, Meißner (63. Rösener), Linz, Fernschild (73. Zickler), Sierra, Wiesner (73. Voigtritter), Kliem, Fiß

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