Das hatte man sich deutlich schwerer vorgestellt. Letztendlich waren die vier Treffer mehr als verdient für die Geuß-Elf, die im Vergleich zur Vorwoche ein verändertes Bild in der Anfangsformation aufzeigte. Scholz, Zitschke und Ziegler rein, Steinmetz sowie der zuletzt erkrankte Skibbe und der verletzte Reinhold raus aus der Anfangself. Thomas Geuß wollte Zeichen setzen und die Mannschaft schaltete gleich auf Vorwärtsgang. Der in der ersten Hälfte sehr agile Röth hatte die erste Chance, als er aus 16 Metern verzog (8.), dann kratzte der sehr starke Marco Behn im Fortuna-Kasten einen Schönau-Kopfball nach Hatzky-Ecke gedankenschnell unter der Latte raus (11.). Doch die Führung gelang wenig später, einen Röth-Einwurf nahm Schönau auf, der drehte sich um seinen Gegenspieler und ließ Behn aus sechs Metern keine Chance. Röth selbst hätte dann erhöhen können, doch sein Knaller aus 17 Metern strich knapp am Dreiangel vorbei. Doch wieder war es Schönau, der für Beruhigung auf Preußen-Seite sorgte. Wieder setzte Röth mit einem Einwurf über das halbe Feld Schönau in Szene, die Fortuna-Abwehr verschätzte sich total und der Torjäger hob den Ball über Behn mit Hilfe des Innenpfostens ins Tor zum 2:0. Bereits sein dritter Doppelpack und sein 11. Saisontor. Bis zur Halbzeit waren die Preußen weiterhin spielerisch eine Klasse besser, Körner kam nur bei Ecken vor das Zipf-Tor. Einmal hatte Hinz per Nachschuss eine zarte Möglichkeit, aber er verzog um zwei Meter. Und Behn auf der Gegenseite holte noch einen Walter-Kopfball überragend von der Linie.

Zur zweiten Hälfte brachte Gäste-Trainer Ludwig mit Mucke und Stude zwei Defensivakteure, denn gerade hier waren die Gäste äußerst anfällig. Aber ein sichtliches Aufbäumen blieb aus. Nicht einmal musste Zipf ernsthaft eingreifen. Einzig die Aggressivität wurde erhöht, Walter und Hatzky bekamen dies insbesondere zu spüren. Ohne zu glänzen spielte man aber seinen Stiefel runter. Walter hätte gleich nach Wiederbeginn für klare Fronten sorgen können. Einen glänzenden Hatzky-Steilpass nahm er auf und steuerte allein auf Behn zu. Schon an ihm vorbei wurde der Weg jedoch zu weit und er setzte John ein, der jedoch geblockt wurde. Die Überlegenheit war immer noch deutlich, jedoch blieben Großchancen aus. Bis zur 71. Minute. Der schönste Spielzug im gesamten Spiel über den eingewechselten Skibbe, Hatzky, John und Ziegler, der Walter bediente und dieser nur noch den Ball über die Linie ins leere Tor schieben musste. Das sah richtig nach Kombinationsfußball aus. Jetzt war leichtes Spiel angesagt, John schickte Walter, der von Löwentraut ungestüm im Sechzehner von den Beinen geholt wurde. Skibbe verwandelte ganz sicher zum 4:0-Endstand (82.). Auch in den Schlussminuten waren weitere Tore möglich, Hatzky, Schönau, Walter und Steinmetz hätten noch einschieben können, aber auch so war man sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Es war die richtige Reaktion auf das verkorkste Spiel in Gebesee. Gäste-Trainer Ludwig war sauer auf seine Mannschaft, er begründete die teils leblose Vorstellung einiger Jungs mit dem traditionellen Kohlen-Schlagen am Karfreitag, bei denen wohl einige über die Stränge geschlagen haben sollen. Den Preußen wars egal, sie freuten sich über den 6. Heimsieg in Folge (bei nur einem Gegentor!) und wollen dies am nächsten Samstag zu Hause gegen Lengenfeld/Effelder fortsetzen. Und da hat man ja aus dem Hinspiel noch etwas gut zu machen.

Tore: 1:0 Schönau (17.), 2:0 Schönau (31.), 3:0 Walter (72.), 4:0 Skibbe (82./Foulstrafstoß)

Zuschauer: 157

Aufstellung: Zipf, John, Domeinski, Jäger, Scholz, Ziegler (80. Karbstein), Zitschke (71. Skibbe), Hatzky, Röth (71. Steinmetz), Walter, Schönau