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Preußen im Pokalviertelfinale - 3:2 beim VfR Bad Lobenstein

13.10.2018 von Markus Fromm

Es war der erwartete Pokalkrimi mit dem besseren Ende für den FSVP. Extrem spannende 101 Spielminuten (49 in der ersten, 52 in der zweiten Hälfte) auf dem idyllischen und bestens bespielbaren Rasen im Koseltal brachten unsere Mannschaft unter die letzten 8 Mannschaften im Köstritzer-Thüringenpokal. Trainer Gabor Uslar musste wieder viel umbauen, durch die Abwesenheit des fast gesamten zentralen Mittelfelds (Engel, Hummel, Euchler, Walter) rückte Capitano Domeinski nach vorn neben Steinmetz. Man wollte zunächst einmal die Defensive stärken, war doch die Heimstärke der Gastgeber bekannt, die viel Druck über Außen erzeugen können und mit Weimar und Martinroda schon zwei gestandene Thüringenligisten aus dem Wettbewerb gekegelt haben.

Und so ging es auch los, der erste Angriff über links, Baer gewinnt den Pressschlag mit Gothe, schüttelt auch Domeinski ab und legt zurück auf Torjäger Mai. Wenn der aus elf Metern frei zum Abschluss kommt ist Alarm angesagt. Er knallt die Kugel nach 64 Sekunden in den rechten Giebel vom Innenpfosten ins Gehäuse zum 1:0. Der Stadionsprecher spricht von einem Auftakt nach Maß - für den Landesklassisten. Die Uslar-Elf versuchte sich mit Zweikampfhärte ins Spiel zu kämpfen. Gothe, Domeinski und Fritz langten dreimal ordentlich gegen Mai, Baer und Wirth hin, Schiedsrichter Meusel zückte aber zunächst keine Karten und ließ die Jungs an der langen Leine. Die Gastgeber blieben weiter spielbestimmend, Hölzel, Wiechert und Baer kommen zu guten Abschlüssen, verfehlen den Kasten aber jeweils knapp. Nach zwanzig Minuten werden die Preußen mutiger, erster Eckball, erster Distanzschuss von Degner und mit der ersten guten Gelegenheit der Ausgleich. Ein langer Diagonalball von Fritz, Fiß kann den Ball genial verarbeiten, rennt der Innenverteidigung davon, Keeper Steinbach steht unglücklich und der Torjäger legt an diesem vorbei ins Tor zum 1:1 (24.). Doch die Gastgeber bleiben am Drücker, Hölzel geht wieder auf Rechtsaußen steil, seine Eingabe knallt Mai aus sechs Metern über den Kasten. Diese dicke Gelegenheit könnte der Knackpunkt gewesen sein. Vor dem Wechsel eine gute Phase unserer Mannschaft. Fiß zündet den Turbo, wird im Sechzehner gelegt, doch es war dem Schiedsrichter zu wenig für einen Strafstoß (44.). Aufgrund einer längeren Verletzungsunterbrechung bei einem Zusammenprall von Steinbach und Finger gab es vier Minuten obendrauf. Und die waren sehenswert. Guter Angriff durch die Mitte, Finger legt raus auf Müller und der flankt nicht etwa, nein er knallt die Kugel vom Sechzehnereck in den Winkel zum 1:2 (45.) - Traumtor, Steinbach hatte keine Chance. Mit diesem Positiverlebnis ging es in die Pause, eine glückliche Führung, denn die aktivere Mannschaft lag zurück, aber im Pokal ist dies Makulatur.

VfR-Trainer Becker brachte mit Linke und Gössinger gleich zu Beginn der zweiten Hälfte zwei weitere Offensivkräfte und wollte noch mehr Druck aufbauen. Doch so richtig was einfallen wollte den Gastgebern nicht. Die häufigen langen Bälle waren für Gothe, Domeinski und Eckermann in der Zentrale ein gefundenes Fressen. Auch kämpferisch war es eine grandiose Vorstellung, man warf sich in jeden Zweikampf. Bis zur 75. Minute ließ man keine Torchance zu, leider wurden aber auch die Räume für Fiß und Finger nicht unbedingt gut genutzt für schnelle Konterzüge. Doch einer saß dann, Finger schickt Fiß, der geht allein auf Steinbach, umkurvt ihn und wird gefällt vom Keeper. Elfmeter und Gelb, der Schiedsrichter ließ den Goalie ohne Doppelstrafe also am Leben. Eckermann nahm sich der Aufgabe an, Steinbach ist mit den Fingern dran, doch der Ball ist platziert genug, um unten rechts zum 1:3 einzuschlagen (74.). Riesenjubel bei den ca. 20 mitgereisten Preußen-Anhängern im sonnenüberfluteten Koseltal, stand man doch jetzt ganz dicht vor dem Erreichen des Viertelfinals. Mit Ernst kam die letzte Offensivkarte der Gastgeber, in der letzten Woche noch mit dem Dreierpack gegen Ilmenau. Der VfR rannte weiter an, doch auch häufig mit den falschen Mitteln, mehrere Abseitspositionen und lange Bälle waren gut zu verteidigen. Einmal kamen sie aber doch durch, Mai`s flache Eingabe fand Hölzel und der traf zum 2:3-Anschluss (83.). Jetzt begann das große Zittern, die Bälle wurden nur noch rausgedonnert oder im Wald versenkt. Mit Mann und Maus bestürmte der VfR das Preußen-Tor, eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit passt Mai auf den freistehenden Linke, doch Jäger blockt ihn mit einer Monstergrätsche aus gefühlten fünf Metern, der Ball geht zur Ecke (89.). Das war die dicke Ausgleichschance. Insgesamt wurden es dann sieben Minuten Nachschlag, auch Uslar brachte mit Franke und Moschkau in den letzten Minuten frisches Blut. Die letzten langen Bälle konnte Arnold alle runterpflücken, als Fiß dann in der 97. Minute eine Ecke für Preußen bei einem Konter herausholte hatte der insgesamt sehr gut leitende Schiedsrichter Meusel genug, er erlöste alle Preußen-Anhänger, Spieler und Trainer mit dem Schlusspfiff, der mehrere Jubelschreie im Koseltal zur Folge hatte.

Insgesamt ein extrem spannender Pokalkampf vor guter Kulisse von knapp 200 Zuschauern mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Für Preußen sprach am Ende die Effektivität im Abschluss und der unbedingte Wille aufs Viertelfinale, die Gastgeber werden hadern, denn auch sie hätten sich ein Weiterkommen durchaus verdient gehabt, spielerisch schlugen sie sogar die bessere Klinge, aber im Pokal zählt am Ende das Weiterkommen und das eine Tor mehr, egal wie. Im Lostopf sind aktuell mit Carl Zeiss Jena, Einheit Rudolstadt, ZFC Meuselwitz drei höherklassige Gegner und mit dem 1. FC Sonneberg ein Landesklassist. Am Sonntag kommen dann noch ein Regionalligist (Nordhausen oder Erfurt) und zwei Landesklassisten aus direkten Duellen dazu. Da darf man gespannt auf die Auslosung schauen. Jetzt wird aber erstmal der historische Einzug ins Pokalviertelfinale entsprechend gefeiert, am nächsten Sonntag geht es dann nach Eisenberg, wo man das neue Pflänzchen Selbstvertrauen nach zwei Siegen weiter sprießen lassen möchte.

Tore: 1:0 Mai (2.), 1:1 Fiß (24.), 1:2 Müller (44.), 1:3 Eckermann (74./Foulstrafstoß), 2:3 Hölzel (83.)

Zuschauer: 192

Preußen: Arnold, Fritz, Eckermann, Gothe, Jäger, Domeinski, Steinmetz, Degner (90. Moschkau), Müller, Finger (81. Franke), Fiß

weiter im Kader: Geißler, Skibbe

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