Am Ende wurde es ziemlich spannend, doch unsere arg dezimierte Mannschaft konnte die 3:2-Halbzeitführung ins Ziel retten, wobei sie die letzten 10 Minuten mit einem Mann weniger überstand. Ganze 8 Spieler standen auf der Verletzten- bzw. Abwesenheitsliste (Arnold, Bischof, Jäger, Gothe, John, Karbstein, Degner, Cyriax), so dass dem Trainerduo Skibbe/Fritz keine Alternativen geboten waren und beide sogar selber aufliefen. Die erste Halbzeit hatte es in sich, die Zuschauer hatten bei dem schönen Wetter ihren Spaß. Los ging es nach 5 Minuten mit dem 1:0 für die Gastgeber, das aus einem zu kurzen Rückpass von Schiller auf Seifert resultierte, wodurch Becker frei einschieben konnte. Die Preußen antworteten postwendend, Reinhold stocherte eine Ecke aus Nahdistanz über die Linie (8.). Nun war unser Team voll da und hatte einige Möglichkeiten zur Führung, spielten dabei auch einige gute Kombinationen bis zum Abschluss. Röth donnerte einen Flachschuss aus 18 Metern links am Kasten vorbei (12.), Steinmetz setzte einen Kopfball am Winkel vorbei (19.) und Domeinski drosch aus 40 Metern drauf, doch er verfehlte knapp (24.). Die Gästeführung war überfällig und ausgerechnet Nico Fritz an seiner alten Wirkungsstätte war es, der den Ball zum 1:2 aus der Drehung in den Winkel schlenzte (25.). Nun lehnte sich Preußen etwas zurück und die Heimelf nahm wieder Fahrt auf. Bei einer Ecke passte die FSVP-Defensive nicht auf und Ex-Preuße Lenz köpfte zum ärgerlichen Ausgleich ein (40.). Der erste Durchgang war aber noch nicht vorbei, es gab in der Nachspielzeit einen zentralen Freistoß aus 20 Metern für Preußen, den Schlotheims Rückbeil im Strafraum mit der Hand abfälschte – der gute Schiedsrichter Schemann pfiff nach kurzem Zögern Strafstoß. Nico Fritz ließ sich die Chance nicht entgehen und hämmerte zum 2:3 ein (45.+2).

Eine verrückte Hälfte war vorbei, nach welcher sich alle erst einmal abkühlen durften und mit frischen Kräften aus der Kabine kamen. Alle, außer Benni Röth, welchen es in der Brust zwickte, so dass Sven Harnisch zu seinem Pflichtspieldebüt in der ersten Mannschaft kam. Unser Team besann sich nun auf die starke Defensive und lauerte auf Konter. Nach einem herrlichen Pass ging Reinhold auf und davon, verpasste mit dem Schuss an den Innenpfosten jedoch die Vorentscheidung (57.). Zwar konnte sich unser Team immer wieder befreien, doch wurde es ein ums andere Mal brenzlig im Preußen-Strafraum. Gegen einen Freistoß wäre Seifert wohl machtlos gewesen, zum Glück rettete ein Schlotheimer Spieler auf der Linie des Preußen-Tores und verhinderte ungewollt das Ausgleichstor für seine Mannschaft. In den letzten 10 Minuten drängte Schlotheim deutlich und war dabei sogar in Überzahl, als Harnisch nach einem Foul und leichtem Ballwegschießen das Feld mit Gelb-Rot wieder räumen musste. Einen Freistoß hatten die Hausherren noch zu bieten, der in der 93. Minute in den Strafraum segelte und von der Linie geschlagen wurde. Erleichterung war allen Preußen auf und neben dem Platz zu entnehmen und es erfolgte der Abpfiff unter schwarz-weißem Jubel! Der erste Sieg in Schlotheim seit 1996 - lange 18 Jahre!

Ein intensives Spiel in ziemlicher Hitze konnte unser Team am Ende also siegreich gestalten. Vor allem der Kampf bis zum Schluss war lobenswert und so ist beim direkten Duell um Platz 2 in Siemerode auf jeden Fall etwas drin, hoffentlich mit einem größeren Kader. Dies wird allerdings durch die Nachricht am späten Abend wieder getrübt - Benni Röth fällt mit Rippenbruch für den Rest der Saison aus. Alles Gute Benni! Dafür feierte Walter sein Comeback nach 9 Monaten.

Tore: 1:0 Becker (5.), 1:1 Reinhold (8.), 1:2 Fritz (25.), 2:2 Lenz (40.), 2:3 Fritz (45.+2)

Zuschauer: 103

Preußen: Seifert, Scholz, Domeinski, Schiller, Steinmetz, Hatzky, Skibbe (76. Walter), Fritz, Röth (46. Harnisch), Schönau, Reinhold