Mit viel Optimismus waren allen Preußen ins sonnige Stadion der Freundschaft gepilgert, um gegen den zuvor am Tabellenende stehenden Gast aus Weida endlich den ersten Saisonsieg zu sehen.

Zunächst sah es auch so aus, als würde diese Hürde fallen. Das Spiel begann nämlich ideal mit einem frühen Tor durch Dominik Finger, welcher sich von den Bewachern löste und mit links in die lange Ecke abschloss. Leider fiel direkt der Gegentreffer, was nicht zum ersten Mal in der Saison vorkam. Nach einem Einwurf kam der Ball zu Gerold, welcher ungestört durch die Preußen-Abwehr spazieren konnte und trocken mit links zum 1:1 traf. Ein munterer Beginn, nach dem die Partie keineswegs an Tempo verlor. Beide Teams wirkten engagiert und auf die drei Punkte fixiert, die Gäste schalteten immer wieder schnell um und versteckten sich nicht. Torchancen blieben allerdings Mangelware, nur ein Schlenzer von Tim Müller knapp am Winkel vorbei war zu verzeichnen (20.). Das Spiel lief so vor sich hin, bis der hessische Schiri plötzlich auf den Elfmeterpunkt zeigte. An der Strafraumgrenze hatte es wohl einen Kontakt gegeben, worauf es keine Beschwerden gab, so dass Kai Schumann zum Strafstoß antrat und versenkte. Mit 1:2 ging es in die Halbzeit, in welcher sich unser Team nochmal heiß machte, denn eigentlich war man spielerisch auf gutem Niveau.

Dies ließ man nach der Pause jedoch ziemlich vermissen und der Knackpunkt der Partie passierte kurz nach Wiederbeginn. Weida-Kapitän Leutloff sah Sebastian Arnold zu weit vor seinem Kasten und probierte es mit einem Fernschuss von der Mittellinie. Tatsächlich senkte sich die Kugel über „Arni“ hinweg zum 1:3, was natürlich der ungünstigste Auftakt in die eigentlich geplante Aufholjagd war. Zu allem Überfluss war der Torschütze kurz danach erneut zur Stelle, dieses Mal nickte er einen Freistoß von der rechten Seite zum nächsten Gästetreffer ein. Unsere Elf schien konsterniert und machte nicht den Anschein, zurück ins Geschehen zu kommen. Aber man motivierte sich und hatte durch den wieder genesenen Martin Fiß einen Joker, der sogleich Betrieb machte. Belohnung war das 2:4, welches Dominik Finger vorbereitete und auf Tim Müller legte, der aus der Drehung traf. Nun war noch eine halbe Stunde Zeit und die Körpersprache stimmte, allerdings stellte sich Weida hinten rein und verzögerte immer wieder die Zeit. Unseren Mannen fiel nichts Gewinnbringendes ein, zu viele Fehlabspiele und lange Bälle brachten keine Torgelegenheiten mehr. Dadurch lief die Zeit herunter, ohne dass etwas passierte und in der Nachspielzeit markierten die ausgefuchsten Gäste noch das 2:5.

Groß war die Enttäuschung nach diesem unnötig deutlichen Resultat, es wird Einiges analysiert werden müssen. Dafür bleibt aber nicht viel Zeit, denn schon am Mittwoch steigt das nächste Spiel und das ausgerechnet beim Tabellenführer. Allerdings konnten unsere Preußen schon einmal überraschend in Geraberg den ersten Saisonsieg feiern, vielleicht gelingt ja wieder die kleine Sensation.

Tore: 1:0 Finger (4.), 1:1 Gerold (6.), 1:2 Schumann (Foulelfmeter/32.), 1:3 Leutloff (47.), 1:4 Leutloff (53.), 2:4 Müller (61.), 2:5 Jahn (90.+3) 

Zuschauer: 110

Preußen: Arnold, Fischer (46. Degner), Domeinski, Eckermann, Gothe, Fritz (58. Steinmetz), Engel, Kleinert, Müller, Schönau (58. Fiß), Finger    

weiter im Kader: Geißler, Hummel